15.07.2023 – 05.08.2023
Balkan Express Rallye Orient Edition – kurz und knapp in Fragen und Antworten!
(wer mehr erfahren will, schaut einfach mal auf die Seite der Balkan Express Rally)
Was ist denn das für eine Rallye?
Kurz gesagt: da starten in Dresden um die 100 Autos und Motorräder, die mindestens 10 Jahre alt sind, und fahren in 3 Wochen bis an den äußersten östlichen Rand Europas und wieder zurück an die Adria.
Ist das die erste Rallye, die da startet?
Die Balkan Express Rallye hat seit 2018 schon viermal stattgefunden, aber bisher war sie nur ca. halb so lang, da sie sich wirklich auf den Balkan beschränkt hat. Dieses Mal startet das erste (und vielleicht einzige?) Mal die Tour als Orient Edition und ist mit mindestens 7.500 km doppelt so lang. Sie führt bis in den Osten Georgiens und der Türkei.
Und wer als erster ankommt, der gewinnt?
Die wenigsten, die hier mitfahren, wollen als erstes ins Ziel kommen. Es geht darum, dass man zwar in einem Wettbewerb mit anderen Teams steht, aber sich gegenseitig hilft, um für alle ein tolles Erlebnis zu schaffen. Und dabei wird nicht nur an das eigene und die anderen Teams gedacht, sondern auch an Projekte, die unterstützenswert sind und für die Spenden gesammelt werden.
Was sind das für Projekte?
Wir haben uns entschieden, mit unserem Team MACH4 wieder Spenden für das Kinderpalliativzentrum Göttingen und den Förderverein Hilfe für Schädel-Hirngeschädigte Emlichheim zu sammeln. Nach der Baltic Sea Circle Rallye im Jahr 2022 konnten wir für beide Partner jeweils über 1.000,- € übergeben, aber diese Organisationen benötigen auch weiter unsere Hilfe. Näheres dazu in der Rubrik Charity-Partner.
Wie kann man da mithelfen?
Für beide Charity-Partner können Spenden direkt an die entsprechenden Vereine geschickt werden (siehe ebenfalls Rubrik Charity-Partner). Wir bedanken uns schon jetzt dafür, auch im Namen der Betroffenen.
Und die Teams – die fahren alle hintereinander die schnellste Strecke nach Tiflis und zurück?
Nein, wie gesagt, es kommt nicht auf die Geschwindigkeit an. Offiziell gewinnt das Team, das während der Rallye die meisten Sonderaufgaben laut Roadbook löst und pünktlich innerhalb der 20 Tage wieder im Ziel an der Adria ankommt. Inoffiziell gewinnt wohl das Team, das während der Rallye nicht nur auf die Straße, sondern auch mal nach rechts und links schaut, also die schönsten Eindrücke sammeln kann und hoffentlich viele neue Leute kennenlernt. Es gibt im Roadbook Tourenvorschläge, aber jedes Team darf sich die schönste Strecke selbst aussuchen.
Wie viele Kilometer werden bei der Rallye denn insgesamt von einem Team zurückgelegt?
7.500 km ist wohl das Minimum vom Start bis zum Ziel, aber je nach Abenteuerlust und Durchhaltevermögen des Autos können es wohl auch 10.000 km werden. Vor allem befindet sich das offizielle Ziel ja an der Adria, so dass da auch noch mal 1.000 km draufkommen bis man wieder zu Hause ist.
Gibt es denn überall Autobahnen?
Gerade die sollen vermieden werden. So dass es auf Landstraßen kreuz und quer durch mindestens 15 Länder geht.
Und alle Landstraßen sind im Navi erfasst?
Damit es richtig spannend wird, sind Navigationsgeräte gar nicht erlaubt. Wir fahren mit mindestens 10 Jahre alten Autos und benutzen als Orientierungshilfe noch echte Landkarten 😉
Mit was für einem Auto fahrt Ihr denn?
Die Baltic Sea Circle Rallye, bei der 2022 nur mindestens 20 Jahre alte Autos erlaubt waren, haben wir mit zwei VW Bullis Jahrgang 1995 bewältigt. Ein weiterer vorgesehener Bulli war schon kurz nach dem Kauf mit Motorschaden liegengeblieben. Dieser hat nun aber einen neuen Motor erhalten und vielleicht wird das nun seine Bewährungsprobe. Da er aber noch nicht für die Rallye ausgerüstet ist, fahren wir vielleicht auch wieder mit einem „bewährten“ Bulli vom letzten Jahr.
Gab es bei der letzten Rallye denn Probleme mit den Bullis?
Wir haben vorher gar nicht gewusst, wie viele Teile so ein Bulli hat, die alle kaputt gehen können.
Beim ersten Bus hatten wir zunächst Anlasserprobleme, Überhitzungsprobleme wegen eines niedrigen Ölstands und aufgrund einer falschen Spureinstellung mussten wir am Nordkap den wohl nördlichsten Reifenwechsel Europas durchführen.
Beim zweiten Bus gab es bereits Überhitzungsprobleme aufgrund nicht öffnender Lüftungsklappen kurz nach dem Start. Dann folgten ein herausfallender Spiegel und abfallender Auspuff. Am schlimmsten waren aber Probleme mit dem Lichtmaschinenregler, was noch im Endeffekt mit Hilfe eines anderen Teams gelöst werden konnte, und dann ein kompletter Kupplungsschaden in Finnland und einer abenteuerlichen Reparatur in Estland mit eilig bestellten Teilen aus Polen. Vor lauter Aufregung haben wir dann auch noch in Norwegen Benzin statt Diesel getankt.
Und wie habt Ihr all diese Probleme gemeistert?
Gerade das war für uns ein absolutes Highlight der Tour. Alleine wären wir ziemlich aufgeschmissen gewesen, da wir wenig bis keine Erfahrung in solchen Reparaturen haben, aber es gab dann immer irgendein Team, das uns weiterhelfen konnte. Nach der Falschbetankung haben zig Teams angehalten und nach einer Lösung gesucht. Wir haben dann mit der ausgebauten Waschwasserpumpe des Bullis das Benzin abgepumpt, bis diese den Geist aufgegeben hat und wir dann mit Hilfe einer Campingduschpumpe eines anderen Teams den Rest auspumpen konnten. Bis das Auto wieder lief, dauerte es insgesamt nur ca. 2,5 Stunden. Ohne diesen wahnsinnigen Teamspirit – das Zusammenhalten aller Teams – hätten wir alleine hier mindestens einen Tag verloren.
Dann alles Gute für das nächste Abenteuer!
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